MITTELALTERLICHE GESCHICHTE

Teilprojekt Bayerische Staatsbibliothek München


Mit dem Projekt „Frauenklöster – Handschriften und Inkunabeln“ setzt die Bayerische Staatsbibliothek München (BSB) ihre Bestrebungen fort, die im 19. Jahrhundert erstellten Inventarkataloge der lateinischen Handschriften, die modernen wissenschaftlichen Ansprüchen nicht mehr genügen, für Fonds von zentraler Bedeutung durch Beschreibungen nach den „DFG-Richtlinien Handschriftenkatalogisierung“ (5. Auflage, 1992) und dem neuesten Forschungsstand zu ersetzen und diese in elektronischer Form zugänglich und recherchierbar zu machen sowie mit Digitalisaten der Handschriften zu verknüpfen.

Im Rahmen der bereits von der DFG geförderten Projekte (vgl. http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/kataloge-online.htm#München) lagen für einen Großteil der mittelalterlichen deutschen, aber erst einen kleinen Teil der lateinischen Handschriften der BSB Beschreibungen auf modernem Stand der Wissenschaft vor.
Bereits komplett beschrieben sind die deutschen Handschriften bis einschließlich Cgm 867 sowie die mittelalterlichen deutschen Handschriften bis einschließlich Cgm 5500; die verbleibenden mittelalterlichen deutschen Handschriften werden derzeit in Eigenleistung der BSB katalogisiert. Auch für die Handschriften aus Neuburg an der Donau und die lateinischen Fragmente liegen schon Katalogbände vor.
Noch weitgehend unkatalogisiert waren jedoch die lateinischen Handschriften der Frauenklöster in Altenhohenau, Altomünster und München, die im Projekt bearbeitet wurden. Die lateinischen Handschriften dieser Konvente sind in den Kurzkatalogen des 19. Jahrhunderts zum Teil als geschlossene, nach Provenienz aufgestellte Fonds (Clm 2901–2966 sowie Clm 8301 ff. unter den Handschriften aus Münchener Männerklöstern), zum Teil aber auch verstreut als Handschriften unbekannter Herkunft im sogenannten ‚Supplement‘ verzeichnet (Clm 23001 ff.).

Eine Verbesserung der Erschließungssituation war eine wesentliche Voraussetzung für die Rekonstruktion des historischen Bibliotheksbestands. Dabei waren sowohl moderne Methoden der kodikologischen Untersuchung einzusetzen als auch vor dem Hintergrund des heutigen Forschungsstands und der Fragestellungen des Kooperationsprojekts detaillierte Analysen der in den Handschriften tradierten Texte vorzunehmen.
Um das in der BSB vorhandene Quellenmaterial für eine vergleichende Untersuchung der süddeutschen und anderer Frauenklöster im Rahmen des Projekts zu erschließen, wurden im Projekt in einem Zeitraum von vier Jahren etwa 150 lateinische und deutsche Handschriften sowie 30 Fragmente der BSB digitalisiert und 78 dieser Handschriften, für die keine modernen Beschreibungen vorliegen, neu katalogisiert.

Kontakt (Projektleitung):
Dr. Bettina Wagner
Bayerische Staatsbibliothek
Ludwigstr. 16
80539 München
Tel.: ++49 89 28638-2982
Fax: ++49 89 28638-12982
e-mail: bettina.wagner@bsb-muenchen.de

Kontakt (speziell zur Handschriftenerschließung):
Dr. Anja Freckmann
Bayerische Staatsbibliothek
Ludwigstr. 16
80539 München
Tel.: ++49 89-28638-2934
e-mail: anja.freckmann@bsb-muenchen.de