23 Sep, 2011 von Michael Müller 0
Globale Verteilung der WikiLeaks Mirror visualisieren
Am 2. Dezember 2010 haben verschiedene große DNS Anbieter, nach dem Release der US-Botschaftsdepeschen, aufgehört die wikileaks Domains aufzulösen. Daraufhin wurde der Inhalt der WikiLeaks-Website auf knapp 2.200 Servern gespiegelt. Die Server wurden von Freiwilligen auf der ganzen Welt zur Verfügung gestellt.
Dieser Vorfall zeigt eindrucksvoll, wie die dezentralen Strukturen des Internets genutzt werden können um Zensur zu umgehen und Informationsunterdrückung zu verhindern.
Nachdem ich im vorigen Beitrag die Ausgabe des traceroute Utilities visualisiert habe wollte ich hier noch etwas weiter machen. Dieses Mal war mein Ziel die Domains der verschiedenen Mirrors herauszubekommen, diese erst zu einer IP, dann zu WGS84 aufzulösen. Die WGS84 Koordinaten kann ich dann auf einer Erdkugel abbilden.
Die Domains herauszubekommen war einfach, es gibt verschiedene Seiten die die Adressen der Spiegelserver auf einer HTML-Seite auflisten. Diese Liste lässt sich bequem parsen. Das Auflösen zu einer WGS84-Koordinate habe ich wieder über eine freie GeoIP-Datenbank vorgenommen. Von da an konnte ich große Teile des traceroute Projekts wiederverwenden um die Domains auf eine Weltkugel zu mappen.
Ganz interessant ist, dass die Server tatsächlich auf der ganzen Welt verteilt sind. Die meisten Server stehen — jetzt nicht besonders überraschend — in Mitteleuropra. Es sind wohl aber auch einige wenige in China. Natürlich geben die Ergebnisse der GeoIP Datenbank keine sicher bestimmten Standorte wieder, aber ich finde der Trend ist doch schön erkennbar.
Ich habe ein kleines Video zu der globalen Verteilung zusammengestellt:
Der Direktlink: vimeo.